Athanasius Werke | Arbeitsstelle Erlangen/Wien

Dok. 5

Dok. 5: Referate eines (?) Briefes des Paulinus von Tyrus (Urk. 9)

1 Paulinus dachte nicht an die evangelische Lehre und schrieb folgendes, wobei er aber zugab, daß einige zwar aus sich selbst dazu bewegt worden sind, andere aber durch die Lektüre der Schriften der oben genannten Männer zu dieser Denkweise gebracht worden sind.

Schließlich unterschrieb er zum Schluß, gleichsam als ob er dem Beweis eine Art Schlußstein aufsetzen wollte, seinen eigenen Brief mit einer Passage aus Origenes, als ob dieser besser überzeugen könne als die Evangelisten und Apostel. Die Passage aber ist folgende:

»Es ist an der Zeit, daß wir, wenn wir das Thema des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes wieder aufgreifen, einige der damals ausgelassenen Punkte behandeln. Über den Vater (ist zu sagen), daß er, der ungetrennt und ungeteilt ist, Vater des Sohnes wird, nicht indem er ihn hervorbringt, wie einige meinen. Denn wenn der Sohn eine Emanation des Vaters und ein aus ihm Gezeugtes ist, genau wie die Kinder der Lebewesen, dann muß der Hervorbringende und der Hervorgebrachte ein Körper sein.«

2 Von diesen Worten ist auch sein (sc. des Asterius) geistiger Vater Paulinus überzeugt und zögert nicht, dasselbe zu sagen und zu schreiben, sagt er doch einmal, Christus sei ein zweiter Gott und dieser sei ein menschlicherer Gott geworden, ein anderes Mal bestimmt er ihn aber als Geschöpf.

3 Danach verleumdet er (sc. Markell) den Seligen, als ob er von vielen Göttern gesprochen habe.

4 Daraus hatte auch Paulinus, der Vater des Asterius, gelernt und glaubte, es gebe jüngere Götter.

Zuletzt geändert: 2015-04-07 Di 19:07 von annette.von.stockhausen@fau.de

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