Athanasius Werke III
Athanasius Werke, Band III
Durch den „arianischen Streit“ wird in Auseinandersetzung und Aufnahme der philosophischen Konzeptionen der Zeit ein bis heute weltweit gültiger und wirkmächtiger Konsens in der christlichen Gotteslehre gefunden.
Die Fülle der aus dieser Auseinandersetzung überlieferten Dokumente (Kaiserbriefe, Gesetze, Briefe von Bischöfen, Synodalschreiben, Glaubensbekenntnisse), die den gesamten zeitlichen und geographischen Bereich der spätantiken Welt abdecken, ist für die Antike einzigartig. Darüber hinaus sind sie auf Grund der zeitgleich fortschreitenden Christianisierung des Imperium Romanum auch für die Rekonstruktion der Geschichte des Römischen Reiches in Ost wie West und seiner Umbildung zu frühmittelalterlichen Staaten im allgemeinen grundlegend.
Beim dritten Band der Athanasius Werke handelt es sich um
- die kritische Edition unter Aufarbeitung aller jeweils zur Verfügung stehenden Quellen, deutsche Übersetzung und ausführliche Kommentierung unter historischen Gesichtspunkten der Dokumente zum arianischen Streit.
- die kritische Edition unter Aufarbeitung aller jeweils zur Verfügung stehenden Quellen, deutsche Übersetzung und ausführliche Kommentierung unter historischen Gesichtspunkten der Dokumente zum Leben des Athanasius. (nicht fortgeführt)
Durch die kritische Edition, Kommentierung und Übersetzung sollen diese wichtigen Texte für die weitere Erforschung der Spätantike erschlossen werden.
Forschungsstand
Im Rahmen der Edition der Werke des Athanasius hatte Hans-Georg Opitz in Rückgriff auf vorliegende Sammlungen des Münchener Altphilologen Eduard Schwartz bereits mit einer Dokumentensammlung zum arianischen Streit begonnen, die in den Jahren 1934 und 1935 erschienen ist. Insgesamt handelt es sich um 34 Dokumente und Regesten nicht überlieferter Dokumente, die nur den Zeitraum von ca. 318 bis 333, d.h. ausschließlich die Regierungszeit Konstantins, abdecken.
Nach den Protokollen der Kirchenväterkommission der Preußischen Akademie der Wissenschaften, die das Projekt betreute, plante Opitz ursprünglich, eine Sammlung von Dokumenten zur Geschichte des Athanasius zusammenzustellen, noch vor Edition des ersten Faszikels wurde das Konzept von ihm aber zu einer Dokumentensammlung zum arianischen Streit abgeändert. Er plante nun, alle relevanten Dokumente zum arianischen Streit bis zum 2. ökumenischen Konzil in Konstantinopel im Jahr 381 zu edieren und zu kommentieren, sein Tod im Jahr 1941 verhinderte aber die Umsetzung dieser Pläne. Da Opitz in enger Anlehnung an Eduard Schwartz davon ausging, dass Theologie und Kirchen- und Reichspolitik in der Spätantike untrennbar ineinander verwoben sind, umfasste seine Sammlung nicht nur Dokumente, die die theologische Fragestellung des arianischen Streites, d.h. die Trinitätslehre, im eigentlichen Sinne behandelten, sondern auch solche, bei denen es um Personalfragen (Absetzungsurteile) und weitere kirchenpolitische Entscheidungen geht, sowie um das melitianische Schisma und seine Folgen.
Wilhelm Schneemelcher hat in seiner ungedruckten Göttinger Habilitationsschrift diese Konzeption im Wesentlichen beibehalten und die Urkundensammlung bis zum Tode Konstantins d. Gr. (337) fortgesetzt. Uns von ihm vorliegende Listen der zu edierenden Urkunden, die auf Vorarbeiten von H.-G. Opitz zurückgehen, reichen bis zur Synode von Serdika (343).
Die Urkundensammlung wurde dann nicht fortgeführt, weitere Faszikel im Rahmen des dritten Bandes der Athanasius Werke sind nicht erschienen.
Stand der Arbeiten
Die dritte, die vierte und die fünfte Lieferung des ersten Teils des dritten Bandes sind erschienen.
Aktuell in Bearbeitung befindet sich die sechste Lieferung.
Der zweite Teil des dritten Bandes befindet sich im Druck.