Dok. 40
Dok. 40: Berichte über die Synode in Konstantinopel gegen Markell von Ancyra
Der Bericht des Eusebius
Text
1 εἰκότως ἄρα ταῦτα βασιλέα τὸν ὡς ἀληθῶς θεοφιλῆ καὶ τρισμακάριον κατὰ τοῦ ἀνδρὸς ἐκίνει, καίτοι μυρία κολακεύσαντος καὶ πολλὰ βασιλέως ἐγκώμια αὐτοῦ ἐν συγγράμματι διελθόντος. ταῦτα δὲ καὶ τὴν ἁγίαν σύνοδον ἐν τῇ βασιλικῇ συνελθοῦσαν πόλει ἐξ ἐπαρχιῶν διαφόρων Πόντου καὶ Καππαδοκίας ᾿Ασίας τε καὶ Φρυγίας καὶ Βιθυνίας Θρᾴκης τε καὶ τῶν ἐπέκεινα μερῶν στηλιτεύειν τὸν ἄνδρα διὰ τῆς κατ᾽ αὐτοῦ γραφῆς καὶ μὴ θέλουσαν ἐξεβιάζετο.
Übersetzung
Mit Recht also brachte dies (sc. Markells Lehren) den wahrhaft von Gott geliebten und dreimal gesegneten Kaiser gegen diesen Mann auf, auch wenn er zahllose Schmeicheleien und viele Lobeshymnen auf den Kaiser in seiner Schrift einstreute. Dies aber zwang auch die heilige Synode, die in der kaiserlichen Stadt aus diversen Provinzen, nämlich aus Pontus, Cappadocia, Asia, Phrygia, Bithynia, Thracia und jenseitigen Teilen zusammengekommen war, diesen Menschen wegen seiner gegen ihn gerichteten Schrift zu verwerfen, auch wenn sie es nicht wollte.
Der Bericht in Dok. 43.11,4
Text
2,1 Magna autem fuit parentibus nostris atque maioribus sollicitudo de supradicta praedicatione sacrilega. condicitur namque in Constantinopolim civitatem sub praesentia beatissimae memoriae Constantini imperatoris concilium episcoporum.
2 ex multis Orientalium provinciis advenerunt, ut hominem malis rebus inbutum salubri consilio reformarent et ille ammonitione, sanctissima correptione, correptus a sacrilega praedicatione discederet. quique increpantes illum et exprobantes necnon etiam caritatis affectu postulantes multo tempore nec quicquam proficiebant.
3 namque post unam et secundam multasque correptiones cum nihil proficere potuissent – perdurabat enim et contradicebat rectae fidei et contentione maligna ecclesiae catholicae resistebat –, exinde illum omnes horrere ac vitare coeperunt. et videntes, quoniam subversus est et peccato et est a semet ipso damnatus, actis eum ecclesiasticis damnaverunt, ne ulterius oves Christi pestiferis contactibus malis macularet.
4 tunc namque etiam eius aliquos pravissimos sensus contra fidem rectam ecclesiamque sanctissimam propter memoriam posterorum cautelamque suis sanctissimis scripturis in archivo ecclesiae condiderunt. 5sed haec quidem secundum impietatem Marcelli haeretici prima fuerunt; peiora sunt deinde subsecuta. nam quis fidelium credat aut patiatur ea, quae ab ipso male gesta atque conscripta sunt quaeque digne anathematizata sunt iam cum ipso Marcello a parentibus nostris in Constantinopoli civitate? namque liber sententiarum extat in ipsum ab episcopis conscriptus, in quo libro etiam isti qui nunc cum ipso sunt Marcello atque illi favent, id est Protogenes Sardicae civitatis episcopus et Cyriacus a Naiso, in ipsum sententiam manu propria conscripserunt. 6quorum manus valens testatur fidem sanctissimam nullo genere mutandam nec ecclesiam sanctam praedicatione falsa subvertendam, ne hoc modo pestis ac lues animarum hominibus gravissima importetur Paulo dicente: sive nos sive angelus de caelo aliter annuntiaverit vobis quam quod accepistis, anathema sit.
Übersetzung
2,1 Dennoch herrschte große Sorge bei unseren Vätern und Vorgängern über die obengenannte, gottlose Verkündigung. Man berief nämlich nach Konstantinopel eine Bischofssynode in Anwesenheit Kaiser Konstantins seligen Angedenkens ein.
2 Sie kamen aus vielen östlichen Provinzen, damit sie diesen von vielen Übeln getränkten Menschen durch einen heilsamen Beschluß besserten und jener durch Ermahnung und heiligsten Tadel gescholten werde und von der gottlosen Verkündigung ablasse. Und sie nahmen ihn in die Mangel, prüften ihn und stellten gewiß auch lange Zeit ihre Forderungen mit wohlwollender Liebe, aber erreichten absolut nichts.
3 Denn da sie nach einer, der zweiten und etlichen Ermahnungen nicht vorankommen konnten – er blieb nämlich stur und widersprach dem rechten Glauben und widersetzte sich in bösartigem Streit der katholischen Kirche –, begannen hierauf alle vor jenem zurückzuschrecken und ihn zu meiden. Und als sie sahen, daß er von der Sünde zu Fall gebracht und durch sich selbst verurteilt worden war, haben sie ihn durch kirchliche Beschlüsse verurteilt, damit er nicht noch darüber hinaus die Schafe Christi durch todbringende, üble Ansteckungen beflecke.
4 Damals haben sie nämlich auch einige seiner krummsten Ansichten gegen den rechten Glauben und die heiligste Kirche zur Erinnerung für die Späteren und zum Schutz für ihre heiligsten Schriften im Archiv der Kirche hinterlegt.
5 Aber dies waren nur die ersten Erlebnisse mit der Gottlosigkeit des Häretikers Markell. Schlimmere sind hierauf gefolgt. Denn welcher Gläubige glaubt oder erträgt schon das, was von jenem eigens Übles angestellt und zusammengeschrieben wurde und was zusammen mit seiner Person zu Recht schon von unseren Vätern in Konstantinopel mit dem Anathema belegt worden ist? Es liegt nämlich ein gegen ihn von den Bischöfen verfaßter Liber sententiarum vor, in dem auch die, die nun auf der Seite von Markell stehen und ihn unterstützen, dies sind Protogenes, Bischof von Serdica, und Cyriacus von Naïssus, gegen ihn mit eigener Hand Stellung bezogen haben.
6 Von deren Hand wird nachdrücklich bezeugt, daß der heiligste Glaube in keiner Weise verändert werden und die heilige Kirche durch keine falsche Verkündigung umgestürzt werden darf, damit nicht auf diese Weise Verderben und für die Seelen schlimmstes Gift in die Menschen hineingetragen werde, wie Paulus sagt: »Seien es wir oder ein Engel vom Himmel, der euch etwas anders verkündet hat, als ihr empfangen habt, er sei ausgeschlossen.«
Der Bericht des Sozomenus
Text
3,1 ᾿Εν δὲ τῷ τότε καὶ Μάρκελλον τὸν ᾿Αγκύρας ἐπίσκοπον τῆς Γαλατῶν, ὡς καινῶν δογμάτων εἰσηγητὴν καὶ τὸν υἱὸν τοῦ θεοῦ λέγοντα ἐκ Μαρίας τὴν ἀρχὴν εἰληφέναι καὶ τέλος ἕξειν τὴν αὐτοῦ βασιλείαν, καὶ γραφήν τινα περὶ τούτου συντάξαντα, συνελθόντες ἐν Κωνσταντινουπόλει καθεῖλον καὶ τῆς ἐκκλησίας ἐξέβαλον· καὶ Βασιλείῳ δεινῷ λέγειν καὶ ἐπὶ παιδεύσει ὑπειλημμένῳ ἐπιτρέπουσι τὴν ἐπισκοπὴν τῆς Γαλατῶν παροικίας. καὶ ταῖς αὐτόθι ἐκκλησίαις ἔγραψαν ἀναζητῆσαι τὴν Μαρκέλλου βίβλον καὶ ἐξαφανίσαι καὶ τοὺς τὰ αὐτὰ φρονοῦντας, εἴ τινας εὕροιεν, μεταβάλλειν.
2 καὶ διὰ μὲν τὸ πολύστιχον τῆς γραφῆς μὴ τὸ πᾶν ὑποτάξαι βιβλίον ἐδήλωσαν, ῥητὰ δέ τινα ἐνέθηκαν τῇ αὐτῶν ἐπιστολῇ πρὸς ἔλεγχον τοῦ δοξάζειν αὐτὸν τάδε. ἐλέγετο δὲ πρός τινων ταῦτα ὡς ἐν ζητήσει εἰρῆσθαι Μαρκέλλῳ καὶ ὡς ὡμολογημένα διαβεβλῆσθαι καὶ αὐτῷ τῷ βασιλεῖ παρὰ τῶν ἀμφὶ τὸν Εὐσέβιον, καθότι ὑπερφυῶς ἐχαλέπαινον αὐτῷ μήτε ἐν τῇ κατὰ Φοινίκην συνόδῳ συντεθειμένῳ τοῖς ὑπ᾽ αὐτῶν ὁρισθεῖσι μήτε ἐν ̔Ιεροσολύμοις ἐπὶ ᾿Αρείῳ μήτε τῆς ἀφιερώσεως τοῦ μεγάλου μαρτυρίου μετασχόντι δι᾽ ἀποφυγὴν τῆς πρὸς αὐτοὺς κοινωνίας.
3 ᾿Αμέλει τοι γράφοντες περὶ αὐτοῦ τῷ βασιλεῖ καὶ ταῦτα εἰς διαβολὴν προὔφερον, ὡς καὶ αὐτοῦ ὑβρισμένου ὑπ᾽ αὐτοῦ μὴ ἀξιώσαντος τὴν ἀφιέρωσιν τιμῆσαι τοῦ ἐν ̔Ιεροσολύμοις νεὼ οἰκοδομηθέντος.
4 πρόφασις δὲ γέγονε Μαρκέλλῳ ταύτης τῆς γραφῆς ᾿Αστέριός τις ἐκ Καππαδοκίας σοφιστής, ὃς καὶ περὶ τοῦ δόγματος λόγους συγγράφων τῇ ᾿Αρείου δόξῃ συμφερομένους περιιὼν τὰς πόλεις ἐπεδείκνυτο καὶ τοῖς ἐπισκόποις καὶ ταῖς γινομέναις συνόδοις ὡς ἐπίπαν παρεγίνετο. ἀντιλέγων γὰρ αὐτῷ Μάρκελλος ἢ ἑκὼν ἢ οὐχ οὕτω νοήσας εἰς τὴν Παύλου τοῦ Σαμοσατέως ἐξεκυλίσθη δόξαν. ἀλλ᾽ ὁ μὲν <ἐν> τῇ ἐν Σαρδοῖ συνόδῳ ὕστερον τὴν ἐπισκοπὴν ἀνείληφε μὴ φρονεῖν ὧδε λογισάμενος.
Übersetzung
3,1 Damals aber versammelten sie sich in Konstantinopel und verurteilten auch Markell, den Bischof von Ancyra in Galatia, da er neue Lehren eingeführt und gesagt habe, daß der Sohn Gottes aus Maria seinen Anfang genommen habe und daß seine Herrschaft ein Ende haben werde, und sogar eine Schrift darüber verfaßt hatte, und schlossen ihn aus der Kirche aus. Und sie übertrugen Basilius, der gut reden konnte und gebildet war, die bischöfliche Aufsicht über die galatische Provinz. Sie schrieben auch an die dortigen Kirchen, daß sie nach dem Buch des Markell fahnden, es verschwinden lassen und die bekehren sollten, die dasselbe denken, falls sie welche fänden.
2 Sie teilten mit, daß sie wegen der Länge der Schrift nicht das ganze Buch angefügt hätten, aber einige Aussagen hätten sie ihrem Brief eingeschoben zum Beweis, daß er wirklich solches lehre. Manche berichten aber, daß diese Aussagen von Markell wie in einer Diskussion vorgetragen und von denen um Eusebius gleichsam als seine Bekenntnisaussagen auch vor dem Kaiser selbst in verleumderischer Absicht ausgegeben wurden, weil sie sehr zornig auf ihn waren, da er (Markell) weder auf der Synode in Phönizien ihren Beschlüssen zugestimmt hatte noch in Jerusalem (ihren Beschlüssen) über Arius und auch nicht an der Weihe des großen Martyrions teilgenommen hatte, um die Gemeinschaft mit ihnen zu vermeiden.
3 In der Tat, als sie über ihn an den Kaiser schrieben, brachten sie auch dies als Anklage vor, daß auch er (der Kaiser) von ihm verhöhnt worden sei, insofern jener es für unter seiner Würde gehalten hatte, die Weihe der in Jerusalem neu erbauten Kirche zu beehren.
4 Den Anlaß für diese Schrift lieferte Markell aber ein gewisser Asterius, ein Sophist aus Cappadocia, der auch Reden über die Glaubenslehre verfaßt hatte, die den Ansichten des Arius zustimmen, und die er auf seinem Weg durch die Städte vor den Bischöfen und auf Synoden, die dort gewöhnlich stattfanden, herumzeigte. Und weil er ihm widersprach, verfiel Markell, sei es wissentlich oder unwissentlich, der Lehre des Paulus von Samosata. Aber er konnte später auf der Synode von Serdica sein Bischofsamt wieder aufnehmen, da er bewies, nicht so zu denken.