Dok. 34
Dok. 34: Brief des Arius und des Euzoius an Kaiser Konstantin (Urk. 30)
Unseren ehrwürdigsten und gottgeliebtesten Herrscher, Kaiser Konstantin, grüßen Arius und Euzoius.
1 Wie deine gottgeliebte Frömmigkeit geboten hat, Herr Kaiser, legen wir unseren persönlichen Glauben vor und bekennen schriftlich vor Gott, daß wir und alle unsere Mitstreiter folgendermaßen glauben:
2 Wir glauben an einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, und an den Herrn Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, der aus ihm vor allen Zeiten geboren worden ist, Gott, Wort, durch den alles wurde, das im Himmel und das auf Erden, der herabstieg und Fleisch annahm, litt, auferstand und hinaufstieg in den Himmel und der wieder kommen wird die Lebenden und die Toten zu richten.
3 Und an den heiligen Geist, die Auferstehung des Fleisches, an ein Leben im kommenden Äon, an das Himmelreich, an eine katholische Kirche Gottes vom Anfang bis zum Ende der Erde.
4 Diesen Glauben aber haben wir aus den heiligen Evangelien empfangen, wie es der Herr seinen eigenen Jüngern sagte: »Geht und lehrt alle Völker, tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.« Falls wir aber dies nicht so glauben und nicht in Wahrheit den Vater und den Sohn und den heiligen Geist annehmen, wie es die ganze katholische Kirche und die Schriften lehren, an die wir in jeder Hinsicht glauben, so ist Gott unser Richter, sowohl jetzt als auch an dem kommenden Tag.
5 Daher bitten wir deine Frömmigkeit, gottgeliebtester Kaiser, uns, die wir Anhänger der Kirche sind und am Glauben und Denken der Kirche und der heiligen Schriften festhalten, durch deine friedensstiftende und gottesfürchtige Frömmigkeit mit unserer Mutter, der Kirche also, wieder zu vereinigen, da die Differenzen und die daraus erwachsenden Wortgefechte aufgehoben worden sind, so daß wir und die Kirche nun miteinander Frieden halten und alle gemeinsam die gewohnten Gebete für dein friedliches und frommes Kaisertum und für dein ganzes Geschlecht verrichten werden.